Die Lagerfeuer Deluxe Abende sind über die letzten 11 Jahre Kult in der Kölner Musikszene geworden. Drei Künstler oder Bands präsentieren in intimer Atmosphäre die akustische Essenz Ihres Schaffens. Texte und Musik sind für die Zuhörer ganz nah erlebbar und dies führt zu einem meist höchst euphorischen Miteinander. Hierbei ist der musikalischen Vielfalt keine Grenze gesetzt. Da tauchen Singer Songwriter neben Hip Hop Acts oder Reggae Künstler neben Indie Bands auf. Aber alle müssen sich dem musikalischen Konzept des Lagerfeuer Deluxe unterordnen:
1. Jeder Act hat nur 20 Minuten, um das Publikum zu begeistern.
2. Das mit beschränkten Mitteln: Keine Drums, keine Verstärker, keine Effekte, eben Lagerfeuer Feeling.
3. Der Song steht im Mittelpunkt, der Sänger muss ihn rüberbringen.
„Lagerfeuer Deluxe“ Bericht bei WDR FS Lokalzeit Köln
„Lagerfeuer Deluxe“ Bericht bei Scala, WDR 5 Radio
Wie gut, dass Trends immer auch Gegentrends schaffen. Die Konzertreihe LAGERFEUER DELUXE ist so ein Gegentrend – ein durch und durch analoge Geschichte: Sängerinnen singen Songs, Gitarristen spielen Gitarre, Pianisten sitzen am Klavier, Cellistinnen streichen Seiten. Um nichts anderes geht es bei dieser Veranstaltung nun schon im fünften Jahr. Und mit jedem Jahr wächst der Zuspruch.
Es ist verdammt schwierig, bei Live-Musik-Reihen, ein Stammpublikum an sich zu binden, den Machern von LAGERFEUER DELUXE, ist es gelungen. Manchmal sind ihre Gäste ein bisschen bekannt (Johannes Stankowski, Johanna Zeul, Wolke, Jack Beauregard, Die Rakede, Jona:S), manchmal auch völlig unbekannt. Aber das ist egal: Das Publikum begegnet jedem Künstler mit Respekt und Aufmerksamkeit. Denn jeder Künstler hat etwas zu bieten, dafür sorgen die geschmacksicheren Veranstalter.
Es ist genau diese Verbindlichkeit, um die es geht beim Lagerfeuer. Im Zeitalter der digitalen Downloads ist Musik flüchtiger denn je geworden. Immer verfügbar, quasi kostenlos. Die Festplatten sind vollgestopft mit Ordnern voll ungehörter Alben. Der totale Überfluss, an dessen Ende die Entwertung der Musik steht. Am LAGERFEUER wird der Musik ihr Wert wieder zurückgegeben. Hier geht es nicht ums Nebenbei, hier sind Musiker und Publikum richtig bei der Sache und ganz nah beieinander.
So was spricht sich rum: beim Publikum, das inzwischen immer in dreistelliger Zahl erscheint, und auch bei den Musiker, die gerne aus Köln kommen dürfen, wegen der tollen Atmosphäre aber immer öfter auch mal aus Berlin oder Skandinavien vorbeischauen.
Und das, obwohl für alle drei Acts eines Abends dieselben Regeln gelten: Jeder kriegt zwanzig Minuten, und erlaubt sind lediglich akustische Instrumente. Zwanzig Minuten, das mag nach wenig Zeit klingen, ist in Wirklichkeit aber eine ideale Aufmerksamkeitsspanne. So sind für jeden Künstler die Ohren frisch. Und die Herzen auch.
Zwischen den Acts sorgt Macka (selber Musiker bei der Band Dickes B!) dafür, dass es nicht langweilig wird und bringt mit seinen Sprüchen das entscheidende Quäntchen Action, Ironie und Ausgelassenheit in das Studio 672.
LAGERFEUER DELUXE ist ein guter Beweis: Man muss den Trends nicht hinterher hecheln, um eine erfolgreiche Veranstaltung zu etablieren. Manchmal reicht es auch, einer Idee, die sich seit Jahrzehnten bewährt hat, einen würdigen Rahmen zu geben. Denn ein guter Song ist ein guter Song ist ein guter Song.