Wie wird man eigentlich vom „Vagabund“ zum „Chill Out Punk“? Die Songwriterin und Sängerin Cäthe, die sich nun nach langer Auszeit mit elf Liedern zurückmeldet, beantwortet das so: „Der ‚Punk‘ im Titel bezieht sich natürlich nicht auf die Musikrichtung, sondern eher auf die Rebellion in meinem Herzen. Die trotzdem immer noch besteht und mich ausmacht. Die aber nicht mehr so abgrundtief düster, laut und extrovertiert daherkommt. Ich habe irgendwie in den letzten Jahren meinen Weg gefunden, mit dem umzugehen, was ich bin.“ Dieser Weg sei für sie eine Mischung aus Selbstakzeptanz, gewissen Routinen, die sie erden und das, was einem Punk das größte Grauen ist: Alltag. Den Cäthe auf ihrem Album mit einem trockenen, treffsicheren Humor angeht, der dann eben doch sehr punkig ist. Die Sache mit dem Alltag hat Cäthe dabei in erste Linie ihrem Sohn zu verdanken. Für ihn hat sie die Piano-Ballade „Sonne, Mond und Sterne“ geschrieben – die mit einfachen, kraftvollen Worten die bedingungslose Liebe einer Mutter zu ihrem Kind besingt. Die natürlich auch ein Grund war, warum Cäthe in den letzten Jahren die Mühle des Musikerinnen-Daseins gemieden hat.